Ludwig van Beethoven und Anna Maria Gräfin Erdödy
Anna Maria Erdödy *) (1778-1837) war eine der großen Frauengestalten in Beethovens Leben
Von den Wiener Vororten Döbling oder Heiligenstadt kommend, besuchte der Komponist die Gräfin auf ihrem Landgut in Alt-Jedlesee, an einem Ort der kulturellen Begegnung. Mehrmalige Aufenthalte Beethovens auf Einladung der Gräfin sind insbesondere für 1815/16 verbürgt; ebenso die Veranstaltung von Hausmusikabenden unter Beethovens Leitung. Der kunstsinnigen Gräfin war es zu verdanken, daß Beethoven von adligen Mäzenen jene wirtschaftlichen Mittel zur Verfügung gestellt wurden, die es ihm erlaubten, in Wien seine Wahlheimat zu finden.
Die Freundschaft zwischen Beethoven und der Gräfin Erdödy fand auch im Werk des Komponisten ihren Ausdruck
Der Tondichter widmete Anna Maria Erdödy mehrere Werke, darunter die beiden Klaviertrios Opus 70, komponiert im Jahre 1808 und die beiden Sonaten für Violoncello Opus 102, komponiert im Jahre 1815. Das erste der beiden Klaviertrios ist jenes unter dem Namen „Geister-Trio“ berühmt gewordene Kammermusikwerk. Wir dürfen annehmen, daß nicht nur die genannten, sondern auch etliche andere Werke Beethovens im sogenannten „Erdödy-Schlößchen“ erdacht wurden und dort auch ihre ersten Aufführungen erlebten.